Patrick Anton wurde am 23. Juli 1970 in Chur geboren. Unsere Eltern und ich waren im Januar 1970 von Zürich nach Triesen übersiedelt. Nach einem Jahr im Triesner Sand zogen wir hinauf nach Runkels und 1981 hinüber in ein Haus an der Poskahalda. Wir verbrachten eine glückliche Kindheit, auch wenn ich – glaubt man den Erzählungen – öfters nicht besonders nett mit meinem kleinen, vier Jahre jüngeren Bruder war.

Nach dem Kindergarten und der Primarschule in Triesen, kam Patrick zuerst ein Jahr in die Realschule nach Balzers, ein Jahr später ins Gymnasium nach Vaduz. Die Jahre am Gymnasium waren weniger von schulischem Erfolg geprägt als viel mehr von rot-gelb-blau gefärbten Haaren. Immerhin die Farben der Landesflagge.

Ein Schulwechsel wurde unumgänglich. Dieser tat Patrick sehr gut. Er meisterte das Collegi in Schwyz, das schon unser Vater besuchte, mit Bravour. Das Studium an der HSG und das nachfolgende LLM-Studium in Brüssel ebenso.

1998 trat Patrick in die heutige Kanzlei Batliner Gasser Rechtsanwälte ein und wurde etwas später zum Partner. Zusammen mit Joe Gasser hatte er grossen Erfolg und fand viel Befriedigung im Beruf. Abends und an den Wochenenden arbeitete er für seinen Doktortitel. Nach Erreichen desselben nützte er die frei gewordene Zeit für die Politik. Acht Jahre, von 2005 – 2013, war Patrick als stellvertretender Regierungsrat eine wichtige Stütze der Regierung, speziell in juristischen Fragen. Die ersten vier Jahre vertrat er Martin Meyer, die zweiten vier Jahre Aurelia Frick.

Zehn Jahre lang trug Patrick als OK-Präsident des Beach Volleyball-Turniers wesentlich zu dessen Erfolg bei.

Privat reiste er sehr gerne, trieb gelegentlich Sport, vor allem Skifahren im Winter, hörte gerne Musik und er liebte es mitzusingen. Er war gesellig, stand auch mal gerne im Mittelpunkt und verbrachte viel Zeit in seinem grossen Freundeskreis. Das Glück einer Lebenspartnerschaft und eigener Familie war ihm leider nicht mehr vergönnt.

Vor knapp zwei Jahren erfuhr Patrick, dass er ernsthaft krank war. In Anwesenheit von Papa und Lorenz Risch erklärten ihm die Ärzte, dass er vielleicht noch zwei Monate, vielleicht ein halbes Jahr, vielleicht zwei Jahre zu leben hätte. Diese Diagnose passte nicht in Patricks Lebensplan. Deswegen wollte er kämpfen und die Krankheit überstehen. Es war ihm dabei wichtig, dass nur wenige von seiner Erkrankung erfuhren. Er hat uns gebeten, ihm zu Liebe zu schweigen. Sterben war für ihn keine Option, Sterben war ausgeschlossen. Er hat der Krankheit getrotzt. Selbst als er schwer von ihr gezeichnet war, hat er weiter gearbeitet, bis wenige Tage vor seinem Tod. Geklagt hat er nie. Niemand sollte Anlass haben zu glauben, er sei nicht im Vollbesitz seiner Kräfte.

Schliesslich wurde doch das Undenkbare Tatsache: Am Mittwoch, 11. März 2015, ist ein grosszügiger, humorvoller, vielseitig interessierter Mensch, mit Ecken und Kanten, bekannt für seine Gastfreundschaft und seine legendären Parties, nach einem kurzen, aber wenigstens intensiven Leben von uns gegangen.

Wir vermissen ihn schmerzlich.

Philippe